Und hinter meinen Worten stehst du.

Wenn du das liest, wirst du vielleicht

Nicht hinter die Worte sehen, aber wer weiß

Die ganze Welt könnte es eines Tages lesen

Und darunter wird jemand sein

Der versteht,

Wie es mir damals ging.

 

Wie es mir ging, an diesem Abend,

Als wir uns trafen,

Als es nur möglich gab

Und keine Fragen. Ich mich tragen lies

Von dieser Euphorie, die nur

Das wahre Leben kennt.

 

Das wahre Leben, das heißt:

Dein Blut pulsiert und alles ist

So real und so wahr,

Dass es nur Fiktion sein kann

Doch Fiktion kann es nicht sein

Denn noch denken wir zu viel

Und lassen zu viel

Nicht einfach zurück.

Zwischen Erinnerung und Sein

Für und wegen M. 

Die Nacht ist zu warm zum Schlafen, ich bleib noch am Fenster steh‘n
Sterne zeichnen ihre Bilder, kannst du sie auch so deutlich sehen?
Ich würde sie dir so gerne zeigen, sie sind nur für uns gemacht
Dort wo du bist- wie sind die Sterne? Und wie klingt deine Nacht?

Ich weiß, wir hatten früher mehr und teilen im Moment nicht viel
Auf einem meiner langen Wege, ohne Kompass, Plan und Ziel,
habe ich dein Bild verloren; als es mir aus der Tasche fiel
hab ich‘s nicht mehr aufgehoben, denn ich trag eh schon so viel

Und jede Nacht am Horizont treffen sich unsere Welten wieder,
dann bin ich wieder fast bei dir und summe leise unsere Lieder
Für die Erinnerung brauch ich kein Foto, denk ich an uns oder an dich
Seh ich, dass wir uns den Himmel teilen, die Sterne unser Bindestrich.

Francescas Traum und Lüge

Francescas Traum und Lüge

In diesen Zimmern ticken Uhren rückwärts
Und jeder Tag sieht einer Stunde gleich
Hier wartet Francesca mit mondgleichen Augen,
seit dem sie ihre eigenen Jahre schreibt.

Es lächeln Lügen auf immergleichen Lippen,
eine Eisblume blüht im schnellen Blick,
Die Hände hierhin, dorthin, schnell festhalten
Und die Gedanken sind so weit, weit weg.

Sie ist so schön, mit riesigblauen Augen,
vollem Haar, wenn auch schon grau,
doch sie schläft unter transparentzarter Haut
und träumt ihren eigenen Traum.

Ihre Geschichte gleicht so vielen,
sie selbst gleicht allen, wie sie so daliegt.
Doch wer träumt hier noch eigene Träume?
Wer vergisst die Lügen, Stück für Stück?

Sommertage, Herbstgedanken

Ich schick dir mein Herz per E-Mail und leg vielleicht noch Blumen bei,
die nach unserem Sommer duften, der in vier Tagen verflogen, vorbei
vorüber gezogen, zerronnen, verstrichen, vergangen, verflossen war,
ein endloser Moment, kurz wie ein Wimpernschlag, lang wie ein Jahr
in dem wir schwebten und lebten, versanken, auftauchten, gefangen
hingen meine Lippen an Worten die deinen Blicken entsprangen.

Und jetzt, wenn ein Gedanke an dich meinem Kopf entweicht,
Im Raum schwebt, zu Boden fällt, wie ein Herbstblatt, federleicht
fliegt mein Stift über Papier, das ich mit bunten Zeilen für dich verzier
wenn ich der ewigen Erinnerung entlang durch dich hindurch spazier‘
den rotgoldnen Blick im Gestern verlier, denk ich an Sommertage, daran
wie alles begann und zwischen unseren Händen bald zart zerrann.

Hollunderblütensommer

~ gewidmet~


Wäre ich ein Kind, würde ich dich heiraten
unter einem Hollunderstrauch.
ich würde dich kühn auf die Wange küssen
mit strahlendem Blick, von innen heraus.
Mein ganzes Leben würde ich dir versprechen
und meinen liebsten Teddybär.
Deine Hand würde ich halten, glücklich schweigend.
Ein Bild würdest du malen, mit einem Stöckchen
in den staubigen Boden zu unseren Füßen.
Wir müssten uns trennen, 
zu Sonnenuntergang am Gartentor 
würde ich dir nochmal nachschauen
dann nach Hause laufen, je schneller ich schlafe,
desto schneller beginnt unser nächster Tag.
Jetzt sehe ich dir zu, wenn du Gitarre spielst,
würde dich gerne begleiten oder deine Hand halten- 
vor meinen Augen tanzen Tage, die wir hätten,
wären wir kindlich unbeschwert.
Eines Tages wird sie sich neben dich setzen
du wirst ihre Hand halten oder sie begleiten
wenn sie Gitarre spielt
und dann werde ich lächeln, den Kopf zur Seite drehen
um noch einmal, nur ganz kurz, Kind sein zu können.
Ich werde lächeln, wenn ich euch zusehe
und dich lieben wie am ersten Tag
alles Glück würde ich in deine Hände legen
wenn ich nur könnte
um deinen Blick, strahlend von innen heraus,
auf Ihr ruhen zu sehen.